Warum kann man sich von Honigbienen so leicht bezaubern und faszinieren lassen? Ist es vielleicht, weil sie sich als „fleißige Bienchen“ alle Arbeiten selbstlos untereinander aufteilen? Könnte es an den kleinen Pollenhöschen liegen, die sie oft mit nach Hause bringen? Oder ist der Grund, dass im wilden Durcheinander der fast unzähligen Bienen eine Ordnung erkennbar ist? Was auch immer es sein mag, die Honigbienen sind darüber hinaus eines unserer wichtigsten Nutztiere. Denn sie produzieren nicht nur Honig und Wachs, sondern bestäuben zudem eine Vielzahl von Pflanzen, die wiederum die Lebensgrundlage anderer Lebewesen darstellt. Die Honigbienen eines einzigen Volkes können pro Tag 20 Millionen Blüten besuchen und bestäuben. Ohne diese Bestäubungsleistung durch die Bienen könnte sich also nicht nur die Biodiversität der heimischen Nutz- und Wildpflanzen verringern, sondern auch die Nahrungsgrundlage für eine Vielzahl von Tieren. Damit sind auch wir Menschen in mehreren Aspekten von den Bienen abhängig, denn sie tragen durch ihre Bestäubungsleistung nicht nur zum Erhalt der Artenvielfalt bei, sondern auch deutlich zur weltweiten Produktion von Lebensmitteln. Bei Raps führt die Bestäubung durch Bienen zum Beispiel zu einer Ertragssteigerung von ca. 25 %.
Eine Imkerei bietet aber noch viel mehr als das. Durch eine möglichst artgerechte Haltung lässt sich das Wohl der Honigbiene verbessern. Als Imker sollte man dazu nicht nur die Biologie, sondern auch das Wesen der Honigbienen kennenlernen. Nur wenn man die Bedürfnisse der Honigbienen kennt, kann man ihnen etwas für ihren großen Nutzen zurückgeben.
An unserer Schulimkerei wollen wir die Tiere pflegen und ihnen ein möglichst artgerechtes Leben ermöglichen. Interessierte Schülerinnen und Schüler können ab der 5. Jahrgangsstufe an der Bienen-AG teilnehmen. Wir kümmern uns aber nicht nur um das Wohlergehen der tausenden Honigbienen, sondern stellen auch Bienen-Produkte wie Wachs oder leckeren Honig her. Zur Arbeit eines Imkers gehört aber auch, dass man sich mit den blühenden Pflanzen der Umgebung beschäftigt, die den Bienen und Insekten als Nahrungsquelle dienen. Dabei kann man viel über Pflanzen, Blühzeiten und Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Lebewesen lernen. In den Wintermonaten stehen dann aber auch handwerkliche Arbeiten an, wie zum Beispiel das Erneuern von Holzrähmchen oder das Drehen von Kerzen. In der Bienen-AG können Schülerinnen und Schüler durch die theoretische und praktische Arbeit rund um die Honigbienen also nicht nur ihr handwerkliches Geschick verbessern, sondern auch ihr Wissen über die Umwelt aus dem Biologieunterricht vertiefen.

Mario Hofmann, Bienen-AG

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