Lange haben wir uns auf diese Reise gefreut und am 21. Februar 2015 machten wir uns endlich auf den Weg nach England, wo wir eine enorm abwechslungsreiche und wunderbare Woche verbrachten, in der wir eine Menge erlebt haben. Ob wir wieder fahren würden? – Na klar, jederzeit! Wann geht es los?


Abenteuer Busfahrt
Die Polizei in Belgien ist echt scharf. Gleich zweimal haben die unseren Bus auf der Hinfahrt rausgewunken, um den Fahrer zu überprüfen. Busfahrer dürfen nämlich nicht unbegrenzt lange fahren, sondern müssen ganz genau festgelegte Ruhepausen machen und damit nimmt es die belgische Polizei sehr genau. Beim ersten Mal waren es drei Polizisten, die sich ewig lange alle möglichen Papiere haben zeigen lassen. Leider konnte der Busfahrer kein Französisch, aber Frau Born hat ihm dann geholfen und es war alles in Ordnung. Keine halbe Stunde nach der ersten Kontrolle hat uns dann wieder ein Polizeiauto angehalten. Da war die Chefin eine Polizistin, aber mit der hat Frau Born dann gleich geredet und ihr erklärt, dass wir gerade erst kontrolliert worden sind, und die hat uns dann sofort weiterfahren lassen. Leider waren wir trotzdem so spät, dass wir unsere Fähre verpasst haben.

Canterbury
Nach der Überfahrt haben wir in Canterbury angehalten. Leider war es schon so spät, dass wir dort in der Kathedrale keine richtige Führung mehr machen konnten, aber das haben dann unsere Lehrer gemacht. Herr Stark hat uns erklärt, dass Canterbury und die Kathedrale für die Engländer wie für die Katholiken Rom und der Petersdom sind, weil der Bischof der Chef der anglikanischen Kirche ist. Herr Stark hat uns auch erklärt, dass es in England ein anderes Zeichen für den Stinkefinger gibt, das viel schlimmer ist und das von den englischen Langbogenschützen kommt. Das verrate ich jetzt aber nicht. Wer das wissen will, muss auch mitfahren und dann Herrn Stark fragen.

Haustiere
Unsere Gastfamilie war supernett. Sie hatten einen Hund und vier (!) Katzen. Den Hund mochten wir besonders gerne. Es war ein Shih Tzu, der, wann immer wir nach Hause kamen, sofort auf uns zu kam und uns herzlich begrüßte. Er hieß Jacky und mit den Katzen verstand er sich erstaunlich gut.
Der Sohn der Gastfamilie nahm an einem Marathon teil, der im Fernsehen übertragen wurde.
Alle sagen immer, in England sei das Essen schlecht, aber unsere Gastmutter hat echt lecker gekocht!

Englisches Wetter
Die ganze Woche hatten wir gutes Wetter und als wir in London aus dem Bus ausstiegen, hat es nur so geschüttet – Mist – eben echt englisches Wetter! „Das wird voll ätzend", dachte ich noch, denn wir würden ja den ganzen Tag unterwegs sein. Der Bus sollte uns erst um 10 Uhr abends abholen und am Ausgangspunkt, dem Nullmeridian vor dem Royal Observatory, waren wir alle schon total durchweicht und trotzdem: Allein für den Trip nach London hätte sich die Fahrt nach England schon gelohnt. Vor allem als wir durch die Dämmerung aus dem St. James's Park auf den hell erleuchteten Buckingham Palace zuliefen, das war echt stark.

Marmite
Auf dem Frühstückstisch stand ein Glas, das so aussah wie mit schwarzer Marmelade gefüllt und auf dem Etikett stand „Marmite". Ich war mutig und habe es probiert, obwohl es schon komisch roch und ganz zäh ist. Es hat furchtbar geschmeckt, ganz salzig.
Dafür waren die Fish&Chips, die unsere Gastmutter abends für uns gemacht hat, echt lecker.
Tipp für alle, die nächstes Jahr mitfahren: Finger weg von Marmite!

Madame Tussauds
Madame Tussauds war echt toll. Das ist ein Museum, in dem lauter Nachbildungen von Promis aus Wachs zu sehen sind. Da war sogar Frau Merkel zu sehen, aber die haben sie, auch wenn das jetzt hart klingt, sehr schlank und ohne ihre Falten gemacht. Dafür war Barack Obama ganz echt und hat herzlich gegrinst.
In Madame Tussauds gab es einen kurzen Film über Superhelden in 4D. Das war cool. Der Boden zitterte und als Spiderman in den Brunnen stürzte, spritze es tatsächlich auf die Zuschauer. Es gab auch echte Windstöße, z.B. wenn ein Superheld vorbeiflog.

London Eye
Unsere Fahrt mit dem London Eye wäre fast noch schief gegangen. Wir hatten uns vorher aufgeteilt, denn die Tickets sind schon teuer und nicht alle wollten mit. Wer nämlich nicht fahren wollte, hatte Freizeit. Frau Born ist mit uns zum Ticketschalter, aber da stellte sich heraus, dass in eine Kabine nur 25 Kinder und eine Begleitperson dürfen und wir waren 29 und Kinder dürfen alleine, also ohne Lehrer nicht fahren. Gerade als wir enttäuscht rauswollten, sahen wir Frau Fink, die in einen Souvenirladen ging und die haben wir geholt, und sie hat sich auch sofort bereit erklärt uns zu begleiten. Frau Born hat dann sehr schnell Karten für uns gekauft, denn es war schon spät und so sind wir dann mit der letzten Möglichkeit gefahren. Da es schon ganz dunkel war, war der Blick ganz besonders und wir konnten tolle Fotos von oben von den beleuchteten Bauwerken wie Big Ben machen.

Warteschlange
Mir hat das Museum „Smuggler's Adventure" echt gut gefallen. Das ist in Eastbourne und man geht richtig in den Fels im Berg in Höhlen und sieht und kriegt erklärt, wie in früheren Zeiten an der Küste geschmuggelt wurde. Man kann da auch viel ausprobieren.
Nach dem Museum hatten wir alle großen Hunger und wollten in einen sehr kleinen Laden, aber durften nicht gleichzeitig rein, weil das zu eng geworden wäre. Also haben wir uns wie echte Briten verhalten und haben vor der Tür eine Warteschlange gebildet. Das nennt man „queuing" und die Engländer machen das auch so z.B. an der Bushaltestelle.

Beachy Head
Die Küstenwanderung zu Beachy Head hat mir besonders gut gefallen. Da geht es echt steil runter und man sieht diesen hübschen kleinen Leuchtturm. Die Steine sind weiß und wirklich wie Kreide. Außerdem merkt man irgendwie, dass Großbritannien eine Insel ist, denn man sieht sehr viel Küste.
Die Sonne hat geschienen und es war so warm, dass wir die Jacken ausziehen konnten.

St. George's School
Morgens brachte uns der Bus nach Worthing, wo unser Sprachunterricht in der St. George's School stattfand. Wir waren in Gruppen eingeteilt und unsere Lehrerin war sehr nett. Der Vormittag ging viel schneller vorbei als zu Hause am AG. Ich glaube, ich habe auch was gelernt.

Brighton Pier
Am Strand in Brighton ist ein riesiges Pier ins Meer hinausgebaut. Das war ganz neu, denn das alte war abgebrannt. Die verkohlten Reste des alten kann man noch sehen. Sie sind nicht weit vom neuen Pier entfernt. Auf dem Pier gibt es viele Buden mit Essen, Getränken, Süßigkeiten, Eis und Souvenirs, aber auch eine große Spielhalle mit Automaten. Bei einer dieser Maschinen wirft man Pennies hinein, die dann nebeneinander liegen und nach vorne in Richtung einer Kante geschoben werden. Je mehr Pennies drin sind, desto größer ist die Chance, dass ein reinfallender Penny bewirkt, dass die Pennies über die Kante rutschen und man sie gewinnt.

(BoV)